Ultimate

Eine Scheibe – Eine Geschichte

Die Erfindung von Frisbee geht auf eine Bäckerei zurück. Die “Frisbie Baking Company” in Connecticut verkaufte Strudel auf dünnen Blechtellern. Studenten der Yale Universität entdeckten bereits in den 1920ern die guten Flugeigenschaften dieser Teller, warfen damit herum und riefen “Frisbie” um die Fänger von den herannahenden Flugobjekten zu warnen.
Erst in den 50er-Jahren erzeugte die US-Spielwarenfirma Wham-O die erste Flugscheibe aus Plastik und nannte sie in Anlehnung an die Strudelteller “Frisbee”. Frisbee ist mittlerweile ein eingetragenes Warenzeichen, das genau genommen nur für Produkte der Firma Wham-O verwendet werden dürfte.
Offiziell heißen Frisbee’s heute daher Sportdiscs, Flugscheiben, oder einfach nur Scheiben, umgangssprachlich ist aber am häufigsten von Frisbees, öfters auch von Discs die Rede. Die inzwischen am weitesten verbreitete Disziplin Ultimate wurde 1969 an der Columbia High School in Maplewood, New Jersey erfunden. Es zählt zu den Flying-Disc-Sportarten, zu denen auch Disziplinen wie Discgolf, DDC, Guts oder Freestyle zählen. (Beschreibung von www.spin-ultimate.net)

Ultimate – Spielablauf

Ultimate ist ein Laufspiel, bei dem sich zwei Teams mit jeweils 7 Spielern gegenüberstehen. Gespielt wird in Österreich in der Regel auf einem Feld von der Länge und der halben Breite eines Fußballfeldes. An den langen Enden des Spielfeldes befinden sich wie beim American Football zwei 15-20 Meter tiefe Endzonen. Ziel des Spieles ist es, durch Zupassen, ohne mit der Scheibe in der Hand zu laufen, sie in der gegnerischen Endzone zu fangen und damit einen Punkt zu erzielen.

Ultimate Frisbee zeichnet sich aus durch den Spirit of the Game, der die Prinzipien des fair-play und den Spaß am Spiel in den Vordergrund stellt.

Verschiedene Spielelemente aus Basketball und American Football sind beim Ultimate enthalten, jedoch bedeutet jeder Körperkontakt (theoretisch) ein Foul. Die angreifende (in Scheibenbesitz befindliche) Mannschaft versucht, sich Freiräume zu erlaufen; die verteidigende Mannschaft versucht, durch decken (marken) und blocken in Scheibenbesitz zu gelangen. Fällt die Scheibe zu Boden, wird abgefangen oder von der gegnerischen Mannschaft zu Boden geschlagen, so wechselt der Besitz (einen solchen Besitzwechsel nennt man “Turnover”, wie beim American Football).
Das Spiel ist dadurch sehr laufintensiv, allerdings darf der Spieler mit der Scheibe in der Hand nicht laufen, sondern nur einen “Sternschritt” machen.
Der Sport wird ohne Schiedsrichter gespielt, alle Entscheidungen werden von den beteiligten Spielern auf dem Feld getroffen, was Ultimate zu einem besonderen Sport macht. Prinzipiell ist es ein körperkontaktloser Sport, das heißt Tackling wie beim Football ist nicht erlaubt. Natürlich kommt es trotzdem gelegentlich zu Karambolagen oder Fouls. Ein Schiedsrichter wird jedoch nicht benötigt, da der gefoulte Spieler einfach selbst “Foul” ruft. Dabei wird der Spielfluss eingefroren („Freeze“), alle Spieler müssen stehen bleiben. Wenn der unmittelbar beteiligte Gegenspieler das Foul anerkennt, behält der gefoulte Spieler die Scheibe, bestreitet sein Gegenspieler ein Foulspiel („Contest“), geht die Scheibe zum Werfer zurück und das Spiel geht von dort weiter. In jedem Fall wird das „Freeze“ durch einen „Check“ aufgehoben und die Scheibe damit wieder freigegeben.
Auch, ob eine Scheibe im Aus gefangen wurde oder ob ein „Travelling“ wie beim Basketball stattfand, obliegt der Entscheidung der Spieler. Das fördert die Fairness und es funktioniert auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Zudem macht sich kein Spieler beliebt, wenn er wegen einer Kleinigkeit “Foul” ruft oder jedes echte Foul contestet.

Ultimate in Österreich

In Österreich gibt es zwischen 20 und 25 aktive Ultimate-Teams, wobei in Wien und Graz die meisten Spieler beheimatet sind. Es werden jedes Jahr zahlreiche nationale und internationale Ultimate-Turniere in Österreich veranstaltet.
Der Österreichische Frisbeesportverband (ÖFSV) wurde 2001 (neu)gegründet um unter anderem auch unseren schönen Scheibensport durch die BSO (Österreichische Bundes-Sportorganisation ) anerkennen zu lassen. Nach dem Votum von 2006, wo eine grosse Mehrheit der österr. Frisbeespieler den Beitritt zur BSO befürworteten, können wir heute bekanntgeben, dass der Bundesportfachrat in seiner Sitzung vom 27.11.2009 dem Antrittsansuchen stattgegeben hat, und der ÖFSV von der BSO als Fachverband anerkannt wurde.

Herzlichen Dank all jenen, die diese Vision über Jahre verfolgt und durch ihren Einsatz unterstützt haben.

Seit diesem Beitritt ist es erstmal möglich finanzielle Unterstützung im Nachwuchsbereich, im Leistungssport sowie für diverse Projekte zu erhalten.

Mehr Infos unter: ÖFSV

ultimatefeld

10 einfache Regeln

1. Spirit of the Game

Ultimate betont die Sportlichkeit, Anstand und Fair-Play. Kämpferischer Einsatz wird zwar gefördert, darf aber niemals auf Kosten des Respekts vor dem Gegner, der Regeln und dem Spaß am Spielen gehen.

2. Spielfeld

Ein offizielles Spielfeld ist 100m lang und 37m breit. Davon ist das Hauptspielfeld 64m lang, und die jeweiligen Endzonen 18m tief. Je nach Spieleranzahl kann das Spielfeld verkleinert werden. Die Relationen der Spielfeldteile sollten ungefähr 3/5 Spielfeld und je 1/5 Endzone betragen.

3. Spielbeginn

Jeder Punkt beginnt mit der Aufstellung der beiden Mannschaften à je sieben Spielern an der Grundlinie (in der Halle fünf gegen fünf). Die verteidigende Mannschaft wirft die Scheibe zur angreifenden Mannschaft (Anwurf).

4. Bewegung der Scheibe

Die Scheibe darf in jede Richtung des Spielfeldes geworfen werden. Mit der Scheibe darf man nicht laufen. Der Werfer hat zehn Sekunden Zeit die Scheibe abzuwerfen. Der direkte Verteidiger (Marker) zählt den Werfer laut im Sekundentakt an.

5. Punktgewinn

Die angreifende Mannschaft erzielt einen Punkt, wenn ein Mitspieler die Scheibe in der Endzone des Gegners fängt. Die Mannschaft mit dem Punktgewinn bleibt auf dieser Seite, die andere Mannschaft muß die Spielfeldseite wechseln.

6. Scheibenwechsel

Wenn ein Pass vom Mitspieler nicht gefangen werden kann (Scheibe berührt den Boden, fliegt ins Aus oder der Gegner fängt sie ab), kommt die verteidigende Mannschaft sofort in Scheibenbesitz und greift nun an.

7. Auswechseln

Spieler dürfen nur nach einem Punkt oder nach einer Verletzung ausgewechselt werden.

8. Körperkontakt

Zwischen Spielern ist kein Körperkontakt erlaubt. Darauf haben alle Spieler zu achten. Das Behindern der Verteidigung durch einen angreifenden Spieler wie im Basketball ist ebenfalls verboten („Pick“) Jede Körperberührung ist ein Foul.

9. Foulspiel

Wenn ein Spieler einen Gegenspieler berührt, ist das ein Foul. Foul ruft der Spieler, der gefoult wurde. Wenn die Scheibe dem Angreifer dabei verlorengeht, wird das Spiel unterbrochen und nach einem „Check“ fortgesetzt, als wäre das Foul nicht passiert. Ist der foulende Spieler mit dem Foulruf nicht einverstanden, so wird der letzte Pass wiederholt.

10. Selbstverantwortung
Es gibt keine Schiedrichter. Jeder Spieler ist selbst dafür verantwortlich Fouls oder Linienverstöße (erster Bodenkontakt muss in sein, die Linie zählt zum Aus). anzuzeigen. Die Spieler regeln ihre Meinungsverschiedenheiten in fairer Weise.

Auf der offiziellen WFDF (World Flying Disc Federation) Website findest du das gesamte Regelwerk zum runterladen!